Wettbewerb Zukunftsstadt

Handlungsfelder

„Holländerstadt – Brücken in die Zukunft“

Friedrichstadt hat eine Vision für die Zukunft entwickelt. Das Motto: „Holländerstadt – Brücken in die Zukunft“! Die Fundamente, auf denen diese Brücken in die Zukunft gebaut werden sollen, werden über fünf Handlungsfelder definiert. Diese Handlungsfelder wurden während mehrerer Workshops von Friedrichstädter Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam erarbeitet. Das Bedürfnis, Friedrichstadt gemeinsam und ganzheitlich weiter zu entwickeln, zieht sich durch alle Handlungsfelder: Friedrichstädter Bürgerinnen und Bürger wollen zusammen Friedrichstadt gestalten, weiterentwickeln und seine einzigartigen Möglichkeiten nutzen.


Handlungsfeld „Lebendige, partizipative Wirtschaft“

Ziel: Friedrichstädter Bürgerinnen und Bürger streben eine partizipative Wirtschaft an, in der alle miteinander und voneinander profitieren.

Friedrichstadt hat für eine Stadt mit knapp 2500 Einwohnerinnen und Einwohnern ein diversifiziertes Angebot von Gewerbe und Dienstleistungen vor Ort. Der Gewerbebesatz für eine Stadt dieser Größe ist gut. Nahabsatzorientiertes Gewerbe wie Elektro-, Sanitär-, Heizungs-, Kfz- und Holzfachbetriebe finden sich im Gewerbegebiet der Stadt. Ein breites Angebot an Einzelhandelsmärkten sichert die Nahversorgung der Bevölkerung in Stadt und Umland. Die Innenstadt bietet ein breit gefächertes Angebot an kleinteiligem Einzelhandel und Gastronomiebetrieben. Allerdings gibt es auch Schwierigkeiten. In der Innenstadt sind zunehmend Leerstände zu verzeichnen. Verkürzte und uneinheitliche Öffnungszeiten verstärkt in der Nebensaison wirken sich negativ auf die Kundenfrequenz aus. Die Besiedlung freier Gewerbeflächen ist schleppend. Diesen und weiteren Herausforderungen wollen sich die Friedrichstädter Unternehmerinnen und Unternehmer jetzt noch intensiver und vor allem gemeinsam stellen. Sie wollen verstärkt miteinander arbeiten und voneinander profitieren. Der Fokus soll auf dem gemeinsamen Handeln und dem Bekenntnis der Unternehmer/innen zum Wirtschaftsstandort Friedrichstadt liegen. Umliegende Dörfer sollen mit einbezogen und Aufgaben gemeinsam gelöst werden. Entwicklung in der Digitalisierung sowie die Vielseitigkeit Friedrichstadts als Wirtschaftsstandort sollen gefördert werden. Auf diese Weise soll die Wirtschaftskraft der Region gestärkt werden – möglich zum Beispiel auch durch eine gemeinsame Vermarktung der Produkte und Dienstleistungen über einen zu gründenden Wirtschaftsverbund. Wichtig ist und bleibt, dass die Friedrichstädter Unternehmer/innen auch zukünftig über den Tellerrand blicken: Ziel ist es, sich mit anderen Akteuren auszutauschen (Verwaltung, Politik, unternehmensnahen Interessensverbänden…) und sich auch in sozialen und kulturellen Projekten zu engagieren.


Handlungsfeld „Freizeit, Tourismus und Kultur“

Ziel: Friedrichstadt bietet ganzjährig für Einheimische, Besucher und Besucherinnen ein vielfältiges Kultur- und Freizeitangebot.

Friedrichstadt versteht sich seit jeher als Anziehungspunkt für Touristen. Mit ca. 40 000 Übernachtungen und ca. 400 000 Tagesgästen zählt Friedrichstadt zu einem Besuchermagnet der besonderen Art. Die bisherigen Saisonzeiten in Friedrichstadt sind von März bis Ende Oktober. Auffällig dabei ist, dass in den besucherschwachen Monaten Handel und Gastronomie mit verkürzten und heterogenen Öffnungszeiten oder gar mit saisonaler Schließung reagieren. In diesem Zusammenhang halten die Bürgerinnen und Bürger die Entwicklung von Freizeit, Tourismus und Kultur für einen besonders wichtigen Aspekt der künftigen Stadtentwicklung. Dabei soll Friedrichstadt nicht nur während der Hauptsaison seine Attraktivität bewahren, sondern durch geeignete Maßnahmen die Nebensaison aufgewertet und belebt werden.
Für die Entwicklung von Friedrichstadt sollen nicht nur Tagesgäste und Urlauber eine Rolle spielen. Den Friedrichstädtern ist es ebenso wichtig, die Stadt durch kulturelle Angebote während des ganzen Jahres attraktiver zu machen, damit Menschen zunehmend auch als dauerhafte Bewohner für die Stadt gewonnen werden können.
Aufgrund der einzigartigen Wasserlage Friedrichstadts soll es innovative und spezifische Angebote geben, welche diese besonderen Merkmale integrieren. Der Tourismus soll durch diese Angebote gestärkt werden. Freizeitgestaltung findet zukünftig in Friedrichstadt Raum für alle Zielgruppen und hat einen hohen Stellenwert. Die Friedrichstädter Bürgerinnen und Bürger wollen Aktivitäten auch in Kooperation initiieren, entwickeln und durchführen. Außerdem will Friedrichstadt zukünftig die modernen Kommunikationsmöglichkeiten noch intensiver nutzen: Zur Vermarktung der heutigen und hinzukommenden Angebote halten die Bürgerinnen und Bürger die Internetpräsenz der Stadt für ein wichtiges Thema.


Handlungsfeld „Partizipation, Kommunikation, Engagement“

Ziel: Friedrichstädter Bürgerinnen und Bürger sind im Austausch miteinander und engagieren sich gemeinsam für die Weiterentwicklung der Stadt.

Friedrichstadt hat 2500 Einwohner und ist somit überschaubar. Die Chancen, die darin liegen, haben die Friedrichstädter Bürgerinnen und Bürger längst erkannt: Sie wollen mitreden und miteinander reden! Deshalb soll in Friedrichstadt ein offen gestalteter Bürgerdialog gepflegt werden, der alle Gruppen der Stadt einbezieht und berücksichtigt. Für Neubürgerinnen und Neubürger soll eine Begrüßungskultur entwickelt werden, um die Partizipation und Identifikation mit Friedrichstadt zu stärken. Im Austausch miteinander wollen die Friedrichstädterinnen und Friedrichstädter voneinander profitieren und für einen guten Informationsfluss sorgen. Der Dialog zwischen allen Gruppen und Institutionen soll Vertrauen aufbauen und das Wir-in-Friedrichstadt-Gefühl stärken. Auch das Umfeld von Friedrichstadt soll in den Dialog eingebunden werden. Die Kommunikation mit den umliegenden Dörfern soll den Standort Friedrichstadt stärken und seine einzigartigen Möglichkeiten ausschöpfen. Begegnung – z.B. im öffentlichen Raum – soll weiter ermöglicht und gefördert werden. Den Friedrichstädterinnen und Friedrichstädtern sind das Ehrenamt und die Teilhabe sehr wichtig und sollen perspektivisch noch weiter ausgebaut werden.


Handlungsfeld „Stadt inmitten der Dörfer“

Ziel: Friedrichstadt hat weiterhin den Status eines Unterzentrums mit entsprechender Infrastruktur und wird von den umliegenden Dörfern als solches genutzt.

Friedrichstadt ist umgeben von mehreren kleinen Dörfern. Die Kreisstadt Husum mit ihren Funktionen als Mittelzentrum liegt ca. 20km entfernt, hat knapp 23 000 Einwohner/innen und verfügt über eine entsprechende Infrastruktur. Aus den umliegenden Dörfern orientieren sich daher viele Menschen an den Angeboten der Nordfriesischen Kreisstadt. Den Friedrichstädterinnen und Friedrichstädtern ist es deshalb wichtig, die umliegenden Dörfer an Friedrichstadt zu binden und so das Bild eines Zentrums zu festigen. Das Selbstverständnis soll lauten: Stadt inmitten der Dörfer. Hierfür wollen die Bürgerinnen und Bürger in den Dialog mit den umliegenden Dörfern treten und so Stärken identifizieren und bündeln. Herausforderungen wie beispielsweise fehlende Infrastruktur wollen sie zukünftig gemeinsam angehen. Die bereits bestehende Infrastruktur soll von den Dorfbewohner/innen verstärkt genutzt werden.


Handlungsfeld „Bauen, Wohnen, Stadtbild“

Ziel: Friedrichstadt präsentiert sein einzigartiges Stadtbild Einheimischen, Besucherinnen und Besuchern und berücksichtigt hierbei auch innovative Wohnformen.

Friedrichstadt – das ist die Holländerstadt mit seinen in Deutschland einmaligen Grachten und der ganz besonderen Wasserlage an der Eider als Gezeitengewässer und der Treene. Die Friedrichstädter Bürgerinnen und Bürger wollen dieses Potenzial noch weit mehr als bisher ausschöpfen. So soll das Wohnen bzw. Leben am Wasser ausgebaut werden. Dabei will Friedrichstadt für innovative, vielfältige und nachhaltige Wohnformen stehen. Auch hier soll das Miteinander unterschiedlicher Gruppen (z.B. im Mehrgenerationenhaus) an Bedeutung gewinnen. Das Stadtbild von Friedrichstadt soll im Grundsatz erhalten bleiben. Damit aber der einmalige Charakter des Stadtbildes noch sichtbarer wird, sollen ursprüngliche Elemente hervorgehoben und das Stadtbild damit aufgewertet werden. „Räume“ sind ein wichtiges Gestaltungsthema aus Sicht der Friedrichstädterinnen und Friedrichstädter. Zum einen ist die Gestaltung von Räumen wichtig für unterschiedliche Zielgruppen (z.B. „Spiel-Räume“ für Kinder), zum anderen aber auch als gemeinschaftlich genutzter öffentlicher Raum wie zum Beispiel das Wegenetz am Wasser und über die holländischen Brücken und Grachten. Hier sollen die Möglichkeiten zur Begegnung weiter ausgebaut werden.